Der (zwischen)Stand der Dinge

Die politische Sommerpause ist vorbei und auch wir „erwachen“ mit dem beginnenden Herbst wieder aus unserer kommunikativen Ruhephase.

Sicherlich fragt Ihr Euch, warum wir uns längere Zeit nicht gemeldet haben?

Die Antwort auf diese Frage ist schnell gegeben.

Als wir vor drei Jahren als Initiative tätig wurden, hatten wir uns ein Ziel gesetzt: Das Thema Stadionbau neu zu beleben und in der öffentlichen und medialen Wahrnehmung positiv zu platzieren. Wir wollten Hertha und die Berliner Politik thematisch zusammenbringen, Irritationen beseitigen und in der Stadtgesellschaft für unser Thema werben. Ein eigenes Stadion in Berlin, idealerweise auf dem Olympiagelände.

All diese Ziele haben wir mittlerweile erreicht.

Die mitentscheidenden Protagonisten stehen im direkten offenen Dialog und es wird ein Standort auf dem Olympiagelände einer genauen Prüfung unterzogen. Wir haben in den letzten Jahren einen Runden Tisch mit Politik, Sport und Wirtschaft initiiert, der mittlerweile 10x zusammenkam und sich somit etabliert hat.

Im Oktober beginnen die Expertenrunden zum Thema „Hertha Stadion auf dem Olympiagelände“, die von der Senatssportverwaltung einberufen werden.

Wir als Initiative standen nun vor der Frage, wollen wir uns vor dem Hintergrund, dass wir all unsere Ziele erreicht haben, zurückziehen oder wollen wir uns neue Ziele setzen.

Wir sind zu dem Schluss gekommen, unsere Hertha weiterhin in diesem Prozess zu unterstützen.

Insbesondere gilt es, das gewonnene Vertrauen, dass wir am Runden Tisch erworben haben, nicht wieder zu verlieren. Das klappt nur, wenn wir weiterhin im Rahmen der mittlerweile gewohnten Vertraulichkeit die nötige Transparenz walten lassen.

Wie alle Berlinerinnen und Berliner beobachten wir natürlich auch die aktuellen Meldungen hinsichtlich einer eventuellen Neuwahl. Weder den Ausgang der Überprüfungen durch das Bundesverfassungsgericht, noch einen etwaigen neuen Senat können wir maßgeblich beeinflussen. Wir erinnern in diesem Kontext daran, dass wir eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus benötigen – und unter dieser Prämisse steht unsere Arbeit seit Tag 1. Nie wieder darf die fruchtbare Kommunikation zwischen den Beteiligten verloren gehen.

Daher haben wir uns als Initiative angeboten, an den Expertenrunden mitzuwirken und vor allem, die Zwischenstände an den Runden Tisch zurück zu koppeln, damit diese dort diskutiert werden und die konstruktiven Ideen an die Expertenrunden zurückgespielt werden. Hier haben wir mittlerweile ein Zeichen von Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger bekommen, dass unsere Initiative an der Expertenrunde teilnehmen soll. Wir sehen diesen Schritt nicht nur als Wertschätzung unserer Arbeit, sondern auch als Beleg für ein Bewusstsein bei den zuständigen politischen Akteuren, dass dieses Thema nicht von einigen wenigen diskutiert und entschieden werden kann, sondern weiterhin, wie auch beim Runden Tisch, der gemeinsame Prozess im Vordergrund steht.

Ein letztes Wort zum Thema Investor. Im Zusammenhang mit der neuerlichen Unruhe, die Herr Windhorst in den Verein getragen hat, wurde immer wieder die Frage nach der Finanzierungsmöglichkeit des Stadions gestellt.

Wir gehen nach wie vor davon aus, dass ein Stadion finanziell zu stemmen ist. Wir setzen uns aber auch dafür ein, dass hier das letzte Wort die Mitglieder haben werden. Darüber hinaus ist ein genauer Finanzierungsplan natürlich auch erst dann seriös zu erstellen, wenn wir wissen, welcher Baugrund es final sein wird.

Wir geben aber auch zu bedenken, dass es mit jedem weiteren zeitlichen Verzug immer schwieriger wird, einen Standort in Berlin zu finden.

Eines versprechen wir schon jetzt, wir werden, neben unserer Teilnahme an der Expertenrunde, weiter zahlreiche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgesellschaft führen und alles für unser Ziel tun.

Für unser Stadion, für Hertha, für Berlin.

Ha Ho He