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Erster runder Tisch – ein Fazit.

Der erste Runde Tisch liegt hinter uns.

Um eines vorweg zu nehmen – nein, wir wissen noch nicht, wo das blau–weiße Stadion stehen wird ;–)
ABER: der erste Runde Tisch hat uns darin bestätigt, dass eine direkte und offene Kommunikationsebene ein Beschleunigungsfaktor sein kann. Schon in der Berliner Vergangenheit hat sich der Runde Tisch bei verzwickten politischen Fragen als bewährtes Mittel be– und erwiesen.

Unser erster Runde Tisch wurde u.a. von allen Teilnehmern genutzt, um zunächst die roten Linien auszuloten. Unsere ist einfach: die Stadtgrenze. Und auch Treptow/Köpenick kommt als Standort für unser Stadion nicht in Frage.
Die Teilnehmer aus Politik, Sport und Hertha BSC formulierten ihre roten Linien – rote Linien, die dann im Laufe des Gespräches auch schon mal rosa wurden.

Die verschiedenen Positionen wurden kontrovers ausgetauscht. Auf zwei Dinge haben sich allerdings alle Teilnehmer verständigt: Sie haben den Wunsch von Hertha nach einem eigenen Stadion geteilt und wollen Hertha BSC in Berlin halten.

Wir haben uns alle gemeinsam auf Grundsätze für die Durchführung des Runden Tisches geeinigt. Dazu gehört auch Vertrauen und Vertraulichkeit. 
Eines können wir aber sagen: Fazit des ersten Runden Tisches: wir machen mit diesem Format weiter, ein neuer Termin wurde bereits vereinbart und bis dahin hat der eine oder andere noch Hausaufgaben.

Auch wenn wir noch keinen Standort für ein blau–weißes Stadion haben, wir hatten alle am Tisch, die uns bei der Umsetzung unterstützen können. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, insbesondere auch bei den beiden Moderatoren.

Und wir bedanken uns bei euch für eure Unterstützung. Wir bleiben dran und halten euch auf dem Laufenden.

Eure Initiative Blau-Weißes Stadion, Ha Ho He!

Von Meilensteinen und Gegentoren.

Gleich mal vorneweg; was die Profimannschaft von Hertha BSC und unsere Fanitiative gemeinsam haben, ist gut in die Offensive zu gehen, was das Einstecken angeht hat bislang nur unsere Elf Erfahrungen gesammelt – ja, die konnten fünffach einstecken. Wir sind zuversichtlich, das für uns zu vermeiden!

Ein weiterer Meilenstein für alle Herthanerinnen und Freundinnen des blauweißen Stadions ist erreicht: Der erste “Runde Tisch Blau-Weißes Stadion” ist eingedeckt und die Gäste stehen schon in der Tür!
Wie Ihr alle wisst, schienen die Verhandlungen zwischen Hertha BSC und dem Berliner Senat zuletzt ziemlich festgefahren. Jeder schien mit der Presse zu reden, nur das Gespräch miteinander suchte man scheinbar nicht. So zumindest der äußerliche Eindruck. Doch WIR wollten uns damit nicht zufrieden geben.
WIR – das sind Herthanerinnen und Herthaner, manche mehr Fanszene, manche einfach immer gerne im Stadion dabei. Was uns jedoch alle eint, ist das Herz auf dem rechten Fleck, die Liebe zum Verein und die unermüdliche Absicht, eines Tages beim Eckstoß nur noch wenige Meter von unseren Jungs entfernt zu stehen.

Die letzten Monate haben wir viel Zeit darauf verwendet, uns zu vernetzen, dutzende physische, aber auch digitale Gespräche zu führen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Da wir uns als grunddemokratische Gruppe verstehen, wurde dabei auch viel intern debattiert und abgestimmt. Doch letzten Endes ist das geschafft, was noch vor wenigen Monaten unmöglich erschien: Der erste ‘Runde Tisch Blau-Weißes Stadion’ steht.

Schon in wenigen Tagen wird auf unsere Einladung und unser Drängen hin das Spitzenpersonal aus organisiertem Sport, Politik, Vereinsgeschehen und Verwaltung zusammen kommen. Sie alle haben sich bereit erklärt, unter professioneller Moderation gemeinsam mit uns nach einvernehmlichen Lösungen für ein echtes blau-weißes Profifussballstadion unserer Hertha zu suchen. Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, beruht so ein Vorhaben vor allem auf gegenseitigem Vertrauen. Und damit dieses Vertrauen gewahrt bleibt, haben wir alle Teilnehmerinnen gebeten, weder die genauen Teilnehmerinnen, den Termin, noch den Ort des ‘Runden Tisches Blau-Weißes Stadion’ öffentlich zu machen. Habt bitte Verständnis dafür, dass auch wir uns dazu bedeckt halten werden. Was wir Euch dafür jedoch zusichern, ist weiter auch am ‘Runden Tisch Blau-Weißes Stadion’ unermüdlich für unser Vorhaben zu arbeiten und Euch – so wie auch hier – über weitere Meilensteine auf dem Laufenden zu halten.
Freunde, drückt alle die Daumen, dass wir bald ungetrübt durch Epidemien und weite Abstände unsere Hertha durch die Spiele begleiten können. Laut und siegessicher!

Eure Initiative Blau-Weißes Stadion, Ha Ho He!

Die Sprechstunde

Nach einem “Blauen Brief” kommt naturgemäß die Sprechstunde. Hier der kleine Report unseres Treffens mit Geisels Staatssekretär für den Geschäftsbereich Sport:

Am Donnerstag, den 20.08.2020 machten wir uns auf den Weg in die Klosterstraße. Anlass hierfür war ein einige Wochen zuvor durch uns verfasster Blauer Brief an Innen- und Sportsenator Andreas Geisel, in welchem wir die Tatenlosigkeit sowie das Nichteinhalten von Versprechungen hinsichtlich weiterer Gesprächstermine des Senators anprangerten. Angekommen in der Klosterstraße begrüßten uns Staatsekretär Dzembritzki sowie Gaby Freytag, die Abteilungsleiterin Sport und Pressesprecher Martin Pallgen. Dzembritzki begann einen klassischen 25- minütigen Monolog. Begrüßung, Lob an die Anwesenden, Ausdruck der Berechtigung des Stadionneubauthemas, Entwicklung des Standpunktes, dass nichts geht, kein Tegel, kein Olympiagelände. Kein Interesse am Verlust des Ankermieters und die Beschreibung, dass er am Ende seines Lateins ist. Für einen runden Tisch sieht er noch nicht genug erfüllte Rahmenbedingungen. An dieser Stelle war er mit seinem Monolog am Ende und wir hatten das Gefühl, dass er dachte, jetzt gingen die einfach gestrickten Fussballfans nach Hause. Er hätte aber wissen müssen; “Nur nach Hause gehen wir nicht.” Wir hielten gegen, dass gerade bei fehlenden Rahmenbedingungen und fehlenden Visionen ein runder Tisch vonnöten ist und sehr hilfreich sein kann. Wir machten deutlich, dass unser Anliegen heute nicht die inhaltliche Diskussion war, sondern die Haltung Geisels zum runden Tisch in Erfahrung zu bringen. Wir teilten mit, dass wir den runden Tisch für Mitte September planen, dass wir einen Raum, eine Moderation und eine Liste der Einzuladenden haben. Des Weiteren haben wir sechs Septembertermine geblockt, von denen Geisel sich exklusiv einen aussuchen darf. Martin Pallgen wurde plötzlich hellhörig und notierte fleißig mit. Dzembritzki war vollkommen aus seinem Konzept des “Abwimmelns” gebracht worden. Dass wir bereits so weit in der Planung des runden Tisches sind, hat ihn überrumpelt. Er fragte noch, ob wir im Punkt Stadionstandort von ganz Berlin sprechen, was wir bejahten. Wir als Initiative sehen zwar nach wie vor das Olympiagelände als idealen Standort an, wir gehen aber in einen runden Tisch selbstverständlich ergebnisoffen und lassen uns gerne von einem noch besser geeigneten Standort in Berlin überzeugen. Wir verblieben so, dass Dzembritzki und Pallgen sich bis Anfang nächster Woche bei uns melden und Bescheid geben, ob Geisel teilnimmt. Wir haben hierzu die Telefonnummern ausgetauscht und werden im Zweifel nachhaken. Klar ist für uns: Der runde Tisch findet statt. Wir haben Zusagen diverser maßgeblicher PolitikerInnen, von Vertretern des Berliner Sports, der Wirtschaft und auch von Hertha BSC. Wir kommen nun an einen Tisch, um eine Lösung zu finden, um die Zeit des Aussitzens und der diversen beidseitigen Kommunikationspannen zu beenden. Es ging lange genug um Probleme, statt um Lösungen.

Ha Ho He
Initiative Blau-Weißes Stadion

Ein Brief mit Wirkung

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

das Büro von Senator Geisels Staatssekretär Aleksander Dzembritzki wurde gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir haben für Mitte August einen Termin verabredet. Ferner werden wir uns mit VetreterInnen anderer Parteien treffen, die sich bereits positiv zum “Runden Tisch” geäußert haben. Darüber hinaus ist geplant, sich in den nächsten Wochen mit maßgeblichen Personen außerhalb der Politik zusammenzusetzen.
Wir halten Euch auf dem Laufenden.


HaHoHe

Ein Blauer Brief

Sehr geehrter Herr Senator Geisel,

Wir sind enttäuscht.

Wir sind enttäuscht über die an den Tag gelegte Ignoranz gegenüber rund 1.000 Menschen, die Sie im Februar 2020 als Einzelperson oder über einen Fanclub angeschrieben haben und die bis heute auf eine Antwort warten.

Wir sind enttäuscht, dass der von uns vorgeschlagene „Runde Tisch Stadionneubau“ bisher nicht initiiert wurde – soll doch gerade dieses Instrument zur Versachlichung der Debatte beitragen…

Wir sind enttäuscht darüber, dass Sie uns zwar im persönlichen Gespräch versprochen haben, uns zu einem weiteren Gespräch einzuladen, sobald das Ergebnis der Standortprüfung Tegel vorliegt, diese Einladung aber bis heute nicht erfolgt ist und die Ergebnisse der Standortprüfung plötzlich als intern bewertet werden. 

Wir haben nichts gegen konstruktive Kritik. Im Gegenteil. Uns ist bewusst, dass es gerade beim Thema Stadionneubau viele unterschiedliche Belange zu bewerten gibt. Wir haben aber etwas dagegen, wenn Menschen, die sich an die politisch verantwortlichen wenden, ignoriert werden.

Wir haben darauf Rücksicht genommen, dass es wegen der Corona Pandemie sehr viele neue und wichtige Themen gab, die berechtigterweise in den letzten Monaten für uns alle Vorrang hatten. Daher haben wir Ihnen vorletzte Woche auch eine Mail geschickt und uns in Erinnerung gebracht und Ihnen erneut die Chance eingeräumt, Stellung zu beziehen. Doch leider haben wir auch auf diese E-Mail keine Antwort erhalten.

Aus diesem Grund sehen wir uns daher gezwungen, Ihnen diesen blauen Brief zu schicken.

Transparenz, Problemlösungen, konsensfähige Entscheidungen, demokratischer Austausch und das Bündeln aller lösungsorientierten Kräfte gehören für uns zum normalen Rüstzeug in der demokratischen Auseinandersetzung.

Sicherlich, das Thema Stadionneubau wird von vielen Protagonisten unterschiedlich bewertet. Es steht aber gerade unserer Stadt gut zu Gesicht, auch bei konträr geführten Diskussion nach einem gemeinsamen Ergebnis zu suchen.

Der „Runde Tisch“ ist hierfür prädestiniert. Das Format des „Runden Tisches“ hat gerade in Berlin, vor allem in der Zeit des Zusammenwachsens der geteilten Stadt, bewiesen, dass auch die größten Gegensätze überwunden werden können. Der „Runde Tisch“ ist ein gutes Stück Berliner Streitkultur.

Wir begrüßen sehr, dass Sie mit dem von Ihnen initiierten „Runden Tisch Sport“ gezeigt haben, dass Sie zum Vorteil der Sportstadt Berlin in kürzester Zeit ein solches Format anwenden und an den Start bringen.

Wir geben die Hoffnung und die Forderung nicht auf, dass ein solches Format zum Thema Stadionneubau durch Sie zeitnah initiiert wird und Sie sich daran beteiligen. Viele Abgeordnete, insbesondere der Regierungsparteien, haben sich bereits vor Monaten bereit erklärt, die demokratische Errungenschaft eines „Runden Tisches Stadionneubau“ zu unterstützen und daran teilzunehmen.

Es ist an der Zeit, wieder miteinander zu sprechen und nicht übereinander. So wie Sie es uns schon einmal im persönlichen Gespräch bewiesen haben. 

In der Hoffnung auf einen konstruktiven Dialog und einer konkreten Aussage zum Runden Tisch verbleiben wir,

mit freundlichen Grüßen und bitte bleiben Sie gesund.

Ihre Faninitiative für ein Blau-Weisses Stadion

info@blauweissesstadion.berlin

www.blauweissesstadion.berlin

——————Profis?———–

Es ist manchmal schon verwunderlich, was alles rund um unsere alte Dame so geschieht. Da erscheint ein Doppelinterview mit Werner Gegenbauer und Lars Windhorst im „manager magazin“. Drei Punkte des Interviews generierten schnell zum Stein des Anstosses.

Zum einen hatte irgendein schlauer Kopf Lars Windhorst in den Mund gelegt, er würde gerne eine 90.000 Zuschauer Arena bauen. Diese Behauptung, so nie von Lars Windhorst im Interview geäußert, machte schnell die Runde. Für die Kritiker eines Stadionneubaus war dies ein gefundenes Fressen.

Doch damit nicht genug.

Werner Gegenbauer äußerte sich im selben Interview über mögliche öffentliche Zuschüsse für den Stadionneubau. Dies war schon gefährlicher, wurde doch immer – auch von uns – kolportiert, dass das Stadion ohne öffentliche Gelder gebaut werden soll. Nun gut, auch das hat Werner Gegenbauer in der Zwischenzeit relativiert. Hertha BSC wird ohne öffentliche Gelder bauen.

Bleibt noch die Äußerung Gegenbauers, dass die großen Spiele möglicherweise im Olympiastadion ausgerichtet werden. Bis zum Zeitpunkt des Interviews gingen wir davon aus, dass dies nicht der Fall sein soll, sein darf und sein wird. Da diese Äußerung unseres Wissens nach (noch) nicht revidiert wurde, steht sie folglich im Raum. Vielleicht um mit der Nutzung des Olympiastadions für 2-3 Spiele pro Saison sich die “Freigabe” zu erkaufen und somit das Planungsrecht zu erhalten. Man weiß es nicht.

Was wir aber sicher wissen ist, dass dieses Interview entweder von Hertha autorisiert wurde, dann hat hier zumindest Hertha beim Durchlesen geschlampt oder es wurde nicht autorisiert, dann muss Hertha dies aber auch so publizieren.

Dieses Interview hat in unseren Augen sehr viel kaputt gemacht. Lars Windhorst sollte mit seinen Aussagen etwas vorsichtiger sein und einen guten Rat mitnehmen. Das hier ist Berlin. Um hier im Sinne des Stadionneubaus erfolgreich zu sein, muss man auf die Befindlichkeiten der unterschiedlichen Protagonisten eingehen und eingeschlagene Pflöcke nicht mehr im Nachgang in Frage stellen. Das Stadion mit einer Größenangabe von 55.000 Zuschauern ist so ein Pflock.

Am Ende bleiben wieder einmal mehr Fragen offen als es Antworten gibt. Die Reaktion von Geisels Staatsekretär Dzembritzkis, der die Ungenauigkeiten und die mangelnde journalistische Sorgfaltspflicht einiger Vertreter der (ab-)schreibenden Zunft zur Stadiongröße und die in Betracht gezogenen öffentlichen Zuschüsse für sich als Steilvorlage nutzte, um Hertha als wenig verbindlich und die Senatsverwaltung als einzige Institution darzustellen, die sich ernsthaft über realistische Standorte den Kopf zerbricht, zeigt, dass wir mit unserer Forderung richtig liegen.

Herr Geisel, stehen Sie zum Dialog, stehen Sie für einen runden Tisch ein.

RUNDER TISCH JETZT!

Was die Experten für Stadtentwicklung sagen. Ein Beispiel:

Am 05.02 haben wir uns mit Daniela Billig von den Grünen getroffen. Frau Billig sitzt im Abgeordnetenhaus und ist Sprecherin ihrer Partei für Stadtentwicklung. Ehrlich gesagt hatten wir nach dem fragwürdigen Ausscheiden aus dem DFB Pokal einen ziemlichen Durchhänger und eigentlich keine richtige Lust, uns dem Thema Stadionneubau zu widmen. Diese Lustlosigkeit ist aber schnell verflogen, und das lag an Daniela Billig. Sie ließ sich von uns informieren, um dann vollkommen unaufgeregt mit einer Selbstverständlichkeit zum Ausdruck zu bringen, dass für sie außer Frage steht, dass das Olympiagelände DER geeignete Ort für den Neubau ist. Kein anderer Ort in Berlin wäre besser geeignet. Sie kann sich sogar mehrere Orte auf dem Gelände vorstellen. Sie sagte uns Unterstützung zu und plädierte auch für den geplanten runden Tisch. Da passt auch folgender Artikel gut in die Diskussionen der nächsten Woche.

https://www.sportbuzzer.de/artikel/hertha-bsc-michael-preetz-maifeld-lsb-stadion-arena-neubau-olympiapark-windhorst/?fbclid=IwAR0_hXyCePH_KkWvzzspgXIvsI3V0jnuOMeQZl6Ipdz-cmph00bjuUcq8tohttps://www.sportbuzzer.de/artikel/hertha-bsc-michael-preetz-maifeld-lsb-stadion-arena-neubau-olympiapark-windhorst/?fbclid=IwAR0_hXyCePH_KkWvzzspgXIvsI3V0jnuOMeQZl6Ipdz-cmph00bjuUcq8to

Erste Antworten der Politik

Hallo Herthafans,

wie viele von euch sicherlich mitbekommen haben, durften wir am 28.11.2019 eure Unterschriften für ein „Blau-Weißes Stadion“ in Berlin im Foyer des Abgeordnetenhauses übergeben. Damit endet unser Engagement natürlich nicht – Es geht erst richtig los!

Auch wenn Herthas sportliche Situation im Moment verständlicherweise vieles überlagert und uns alle bewegt, so ist dennoch klar, dass ein neues Stadion für Hertha kein kurzfristiges Projekt ist, an dem nur in sportlich guten Zeiten gearbeitet werden kann. Wir brauchen für die langfristige Zukunft unseres Vereins ein eigenes, reines Fußballstadion in Berlin und dafür werden wir weiter arbeiten, diskutieren und überzeugen.

Aktuell hat „open Petition“, die Plattform auf der unsere Petition lief, sämtliche Abgeordnete des Abgeordnetenhauses angeschrieben und um Stellungnahmen gebeten. 

Das Instrument der Petition hat unserer Meinung nach zur Aufgabe, dass sich jede(r) einzelne Abgeordnete mit dem Anliegen Stadionneubau ernsthaft auseinandersetzt und sich somit mit einem Thema befasst, das eventuell nicht zur Kernkompetenz des einzelnen politischen Vertreters gehört. Das Ideal wäre, eine fundierte, individuelle Antwort der politischen Mandatsträger zu erhalten.

Der Umgang mit einer Petition eines Einzelnen ist ein Gradmesser für politisches und demokratisches Verständnis unserer Politik. Nicht darauf zu antworten, spiegelt die Missachtung gegenüber dem Petitionssteller wider, gefolgt von dem Umstand, sich nicht ernsthaft mit der Thematik zu befassen und bestenfalls sich nur pauschalisierend zu äußern. 

Daran werden wir die Antworten unserer gewählten Abgeordneten messen.

Wir werden ab jetzt jeden Beitrag zu unserer Petition hier veröffentlichen, bzw. mit einem „Link“ darauf hinweisen, wo dieser zu finden ist.

Damit sich jeder von Euch ein Bild davon machen kann, wer es ernst mit unserer Hertha meint.

Das Hin und Her der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass wir am Standort Olympiagelände festhalten. Hier werden wir weiter Überzeugungsarbeit leisten. Für das Jahr 2020 ist ein runder Tisch geplant, zu dem alle maßgeblichen Protagonisten eingeladen werden. Das Ziel ist es, lösungsorientiert für einen Stadionneubau zu arbeiten. 

So ein runder Tisch bedarf einer akribischen Vorbereitung. Wir werden in unserer Freizeit dafür arbeiten. 

Warum fragen wir das Abgeordnetenhaus?

Jedem Mitglied des Abgeordnetenhauses wird hiermit die Möglichkeit gegeben, sich direkt an seine Bürger und Bürgerinnen zu wenden. Aufgrund der relevanten Anzahl an engagierten und betroffenen Bürgern aus Berlin steht das Abgeordnetenhaus als repräsentative Instanz in einer politischen Verantwortung und kann durch Stellungnahme zu einem offenen Entscheidungsfindungsprozess beitragen.

Öffentliche Stellungnahmen des Abgeordnetenhauses ergänzen das geordnete Verfahren der Petitionsausschüsse der Länder und des Bundestags. Sie sind ein Bekenntnis zu einem transparenten Dialog auf Augenhöhe zwischen Politik und Bürgern.

Was könnt Ihr tun?

Bleibt auf dem Laufenden, verfolgt in den nächsten Tagen die weiteren eintreffenden Stellungnahmen.

Ihr habt die Möglichkeit, einen der gewählten Vertreter zu kontaktieren? Sprecht ihn oder sie auf die vorhandene oder noch fehlende Stellungnahme an.

Bringt Euch ein. 

Wie ernst die Abgeordneten Ihr Mandat nehmen, werden wir in den nächsten Tagen und Wochen erfahren.

Ha Ho He

Die ersten Stellungnahmen:

Hakan Taş  – Die Linke, Wahlkreis Reinickendorf Ost

ist Mitglied im Parlament Abgeordnetenhaus von Berlin

DIE LINKE, zuletzt bearbeitet am 06.12.2019

Ich lehne ab.

Begründung:

Lieber Herr Grimm,

vorerst danke ich Ihnen für Ihre Anfrage. Ihr Engagement schätze ich Ihnen hoch an. Dennoch bin ich dafür, dass die Hertha dem Olympiastadion als Ankermieterin erhalten bleibt. Das Olympiastadion bietet aus meiner Sicht trotz der Laufbahn hervorragende Bedingungen. Es ist modern, entspricht hohen Sicherheitsstandards und hat ein sehr hohes Auffassungsvermögen. Die Stimmung kann bei ausverkauften Spielen ebenfalls sehr toll sein. Das Olympiastadion bietet eine Gesamtkapazität für 74.475 Zuschauerinnen und Zuschauer. Durchschnittlich besuchen jedoch “nur” ca. 49.300 Berlinerinnen und Berliner die Hertha-Spiele im Stadion. Als großer Anhänger des Sport-Standortes Berlin wünsche ich mir, dass die Hertha mit größeren sportlichen Erfolgen auch mehr ZuschauerInnen ins Stadion locken kann, damit die Stimmung möglichst in allen Spielen ein wahrhaftes Erlebnis bleibt.

Ich kann verstehen, dass Hertha-LiebhaberInnen ihrer Mannschaft im Stadion näher sein möchten und keine Laufbahn zwischen den Rängen und dem Rasen sehen wollen. Aus städteplanerischer, umwelttechnischer und haushälterischer Sicht steht ein Stadionneubau jedoch keineswegs im Verhältnis zu den möglichen Vorzügen, die ein neues Stadion im Gegensatz zum Olympiastadion generieren kann. Ein Stadionneubau wäre mit erheblichen Risiken und infrastrukturellen Problemen verbunden.

Insofern stehe ich einem Stadionneubau grundsätzlich kritisch gegenüber und würde mich freuen, wenn die Hertha trotz der Laufbahn dem Olympiastadion erhalten bleibt und hier bei sportlichen Erfolgen die Vorzüge des traditionsträchtigen Stadions ausschöpft.

Herzliche Grüße

Ihr Hakan Tas, MdA (DIE LINKE)

Die gesamte AFD Fraktion hat folgende sieben Sätze zu unserem Anliegen verfasst und alle Abgeordneten der AFD haben diesen Text gleichlautend übernommen.

Frank Scheermesser AFD

ist Mitglied im Parlament Abgeordnetenhaus von Berlin

AfD, zuletzt bearbeitet am 09.12.2019

Fraktionsbeschluss, veröffentlicht von Frank Scheermesser. Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion AfD

Begründung:

Es sollten erst einmal alle Möglichkeiten besser untersucht werden. Hertha hat unverständlicher Weise von Anfang an auf ein neues Stadion ohne wenn und aber hingearbeitet. Dabei gibt es genügend alternative Möglichkeiten zum Verbleib im Olympiastadion. Das geht von einem variablen Umbau bis hin zu einer sinnvollen Beteiligung an der Olympiastadion GmbH. Die Zuschauerkapazität würde erhöht. Das neue Stadion mit ca. 50.000 Leuten ist keine Vision, sondern maximal Mittelmaß und die Risiken sind für alle Beteiligten größer als dargestellt. Die Fans werden das auf jeden Fall teuer bezahlen müssen… 

Copy und past wiedergegeben durch die AFD Abgeordneten: Tommy Tabor, Martin Trefzer, Carsten Ubbelohde, Marc Vallendar, Thorsten Weiß, Karsten Woldeit, Dr. Dieter Neuendorf, Georg Pazderski, Frank Scholtysek, Harald Laatsch, Gunnar Lindemann, Herbert Mohr, Ronald Gläser, Frank-Christian Hansel, Stefan Franz Kerker, Jeannette Auricht, Hanno Bachmann, Dr. Hans-Joachim Berg, Dr. Kristin Brinker, Christian Buchholz 

Georg Kössler – Bündnis 90/Die Grünen – Wahlkreis 803 Neukölln

ist Mitglied im Parlament Abgeordnetenhaus von Berlin

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, zuletzt bearbeitet am 09.12.2019

Ich enthalte mich.

Begründung:

Ich stimme dem Anliegen des Petenten Herrn Grimm und vieler Fans grundsäzlich zu: Fussball in einem reinen Fussballstadion ist stimmungsvoller. Gerade in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung und Eventisierung ist es wichtig, die klassische Fussballkultur (Stehplätze, Choreos, Mitbestimmung im Verein und eben auch Nähe zum Rasen) zu pflegen und zu stärken

Herthas Pläne für ein reines Fussballstadion kann ich daher gut nachempfinden, auch wenn ich mir den Verein als Ankermieter im (ggf. umgebauten und dann ausverkauften) Olympiastadion weiter wünschen würde. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein reines Fussballstadion sollte der Verein vom Land unterstützt werden. Dabei dürfen aber nicht geplante Wohnungen oder Naturschutzgebiete unter die Räder kommen.

Eine Anhörung dazu im Fachausschuss kann hilfreich sein, um die Vor- und Nachteile der denkbaren Orte transparent zu erörtern. Fakt ist doch: Es gibt keinen perfekten Standort, aber um einen akzeptablen Standort zu finden – und ggf. herzurichten – müssen Senat, Verein, BVG, Fans, Abgeordnete etc. gemeinsam ins Gespräch kommen.

Ich freue mich über den weiteren Austausch hierzu.

Jörg Stroedter

ist Mitglied im Parlament Abgeordnetenhaus von Berlin

SPD, zuletzt bearbeitet am 11.12.2019

Ich stimme zu / überwiegend zu.

Begründung:

Hallo openPetition-Team,

gerne nehme ich Stellung zu dieser Frage. Seit frühester Jugend bin ich Fußballfan und meine Begeisterung für Hertha verstecke ich auch heute nicht. Selbstverständlich unterstütze ich ein reines Fußballstadion für Hertha BSC.

Für mich ist der Sport ein wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben, auch und gerade der Fußball als Mannschaftssport. Niemand wird bestreiten, dass Hertha eine erfolgreiche Jugendarbeit macht und damit Vorbildfunktion für die Vereine unserer Stadt hat. Ein Schlüssel für eine erfolgreiche Jugendarbeit ist aber eine als Vorbild dienende Herrenmannschaft, deren Spieler die Kinder nacheifern und damit in den Vereinen soziale Kompetenz erwerben können.

Um im Spitzensport erfolgreich sein zu können, braucht man nicht nur Geld für Spieler, sondern auch eine Atmosphäre, in der die Kommunikation zwischen Spielern und Fans möglichst optimal ist.

Nicht ohne Grund werden mehr Heim- als Auswärtsspiele gewonnen, spricht man von Heimstärke oder Heimvorteil. Und aus diesem Grund spielen mittlerweile 17 von 18 Bundesligisten in reinen Fußballstadien – nur Hertha nicht. Das beste Beispiel für den Wert einer solchen Atmosphäre liefert der Stadtrivale Union mit seinem Stadion, indem sich Spieler und Zuschauer auch ohne Fernglas in die Augen schauen können. Wer mal gesehen hat, wie erfolgreiche Hertha-Torschützen zum Jubel erst über Werbebanden springen und dann den Innenraum der Laufbahn und diese selbst bis zur Ostkurve zurücklegen müssen, weiß wovon ich rede.

Hinzu kommt die mit der Begeisterung verbundene Akustik, die eine Mannschaft nach vorne tragen kann. Wer die gelbe Wand in Dortmund erlebt hat, wird verstehen, warum so etwas zu Adrenalinschüben führen kann und neue Kräfte mobilisiert. Im Olympiastadion spürt man die Tatsache, dass die Schallenergie quadratisch zum Abstand abnimmt besonders deutlich – auch wenn die Ostkurve immer alles gibt.

Ein Standort für ein solches Stadion setzt natürlich ein genügend großes Gelände voraus, das auch hinreichend Abstand zu Wohngebieten hat (nicht jeder ist ein Fußballfan). Darüber hinaus muss auch eine Infrastruktur gegeben sein, die es den Zuschauern ermöglicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Auch beim Besuch von Spielen im Olympiastadion kommt die überwiegende Zahl der Zuschauer mit dem ÖPNV. Parkplätze in so großer Menge wären flächenmäßig kaum realisierbar und aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht nicht vertretbar.

Von daher wären der Olympiapark oder das Maifeld die idealen Standorte für ein solches Stadion. Natürlich können wir dafür keine Enteignungen vornehmen und für die dort ihren Sport betreibenden Vereine und Verbände müssten Ersatzflächen gesucht werden, was in einer dicht bebauten und wachsenden Stadt natürlich mit großen Schwierigkeiten verbunden ist.

Das Gelände des Flughafens Tegel ist wegen anderer Nutzung, geplantem Wohnungsbau und der unter Naturschutz stehenden Bereiche nur bedingt geeignet.

Bleibt das Festplatzgelände. Hier stehen die Pläne in Konkurrenz zum vom Bezirk Mitte geplanten Wohnungsbau, der für die zu uns ziehenden Menschen eine hohe Bedeutung hat. Außerdem verfügt das Gelände über keine Schienenanbindung, was den Verkehr an Spielwochenenden in diesem Bereich nahezu zum Erliegen bringen würde. In der Diskussion wird es daher auch nur als das am wenigsten ungeeignete Gelände bezeichnet.

Mit sportlichen Grüßen

Jörg Stroedter, MdA

Stellv. Vorsitzender der SPD Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus

Weitere Stellungnahmen werden folgen. Wir sind schon jetzt gespannt, ob sich die ablehnende Haltung der AFD durchsetzt oder ob es auch Unterstützerinnen und Unterstützer im Abgeordnetenhaus für unser Anliegen gibt. Wir werden berichten.

https://www.openpetition.de/petition/stellungnahme/neues-stadion-fuer-hertha-bsc

Ha Ho He

Immer weiter! Immer weiter! (alte Fußballweisheit)

Nach der Petition ist vor dem Runden Tisch!

Wie geht es nach der Petition weiter? Die Petition selbst stellt selbstverständlich nur einen Baustein unserer Aktivitäten auf dem Weg zum Stadionneubau dar. Unsere Faninitiative wird weiterhin an allen wesentlichen öffentlichen Veranstaltungen zum Thema teilnehmen, wir werden Anregungen aufnehmen, gesprächsbereit sein und transparent über unsere Arbeit berichten. 

Die Initiative wird ihr Hauptaugenmerk in der nächsten Zeit darauflegen, alle wesentlichen Protagonisten an einen Tisch zu bekommen. Die Initiative regt daher schon jetzt an, sich zu einem lösungsorientierten runden Tisch zusammen zu finden. Für Hertha BSC und für Berlin.

Zugegeben, die Konstellation ist schwierig. Wir haben eine Koalition, die aus drei Parteien mit unterschiedlichen politischen Schwerpunkten besteht. Wir haben, gerade wenn es um die knappe Ressource Grundstücksfläche in unserer Stadt geht, die verschiedensten Gruppen mit den unterschiedlichsten Interessen und Ideen. Wir leben aber auch in einer Stadt, deren Strahlkraft gerade das vielfältige Freizeitangebot ausmacht. Eine Stadt, die sich ständig verändert, oder wie es der Kunstkritiker Karl Scheffler einmal treffend sagte, „Berlin sei dazu verdammt, immerfort zu werden und niemals zu sein“. Als Scheffler Anfang der 1890er nach Berlin zog, konnte er allerdings noch nicht wissen, dass just zu diesem Zeitpunkt ein Fußballverein gegründet wurde, der heute immer noch besteht. Hertha BSC. Berlin hat viel Tradition. 

Die meisten Protagonisten, die wir rund um das Thema „Stadionneubau“ kennengelernt haben, akzeptieren – unabhängig von ihrer Sichtweise der Dinge – das Recht von Hertha BSC, sich für die Zukunft wirtschaftlich zu positionieren und zu entwickeln.

Daher halten wir es für wichtig und zielführend, weniger übereinander zu sprechen, sondern direkt miteinander.

Deshalb halten wir die Idee des „Runden Tisches“ für die erfolgsversprechende Variante, miteinander in den Dialog zu kommen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen, am Thema interessierten Menschen und Hertha BSC zu fördern. Mit dem Ziel, den geeignetsten Standort für ein Hertha Stadion in Berlin zu finden.

Berlin wäre nicht Berlin, wenn hier keine Lösung gefunden werden könnte.

Ha Ho He

Faninitiative Blauweißes-Stadion